Unter das betriebliche Gesundheitsmanagement fallen sämtliche Maßnahmen, Prozesse und Strukturen, die zu den betrieblichen Rahmenbedingungen der Gesundheitsförderung aller Mitarbeiter beitragen. Was heißt das jetzt genau? Es soll ein Arbeitsumfeld entstehen, in dem die Gesundheit aller Mitarbeiter erhalten und zusätzlich gefördert wird.
Dazu gehört unter anderem der Arbeitnehmerschutz. Arbeitgeber sind sogar gesetzlich dazu verpflichtet, die Arbeitnehmer vor beispielsweise technischen oder baulichen Gefahren zu schützen. Aspekte wie die Arbeitsorganisation, psychische Beanspruchung und auch Belastungen durch Umwelteinflüsse sind Beispiele, die ein Teil dieser Gefahren darstellen können. In Handwerksberufen ist es z.B. wichtig darauf zu achten, dass die Mitarbeiter mit entsprechender Sicherheitskleidung versorgt sind, sodass eine umstürzende Palette auf den Stahlkappen der Sicherheitsschuhe landet statt auf den Zehen des Mitarbeiters.
Auch gehört die betriebliche Gesundheitsförderung zum BGM. Hier werden gezielte Maßnahmen umgesetzt, die die Gesundheit der Arbeitnehmer fördern. Die psychische Gesundheit gehört, ebenso wie die Ernährung, Bewegung und Suchtprävention, dazu. Auch Maßnahmen zur Organisation werden nicht außer Acht gelassen, beispielsweise durch das Einführen einer wertschätzenden und sozial kompetenten Führung im Unternehmen.
Als drittes gehört das betriebliche Wiedereingliederungsmanagement zum betrieblichen Gesundheitsmanagement. Der Sinn dahinter liegt darin, erkrankte Arbeitnehmer schrittweise zurück in den Arbeitsalltag zu bringen, ohne eine erneute Erkrankung zu riskieren.
Gesundheit ist ein immer wichtiger werdender Faktor bei der Auswahl des Berufs. Mit einem betrieblichen Gesundheitsmanagement zeigen Arbeitgeber, dass sie ihre Mitarbeiter wertschätzen, steigern somit auch die Attraktivität ihres Unternehmens bei potenziellen Bewerbern und fördern die eigene Wettbewerbsfähigkeit. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Leistungsfähigkeit, Konzentration und Motivation beibehalten oder sogar gesteigert werden. Dadurch erhält das Unternehmen produktive und zufriedene Mitarbeiter. Auch die Identifikation mit dem Unternehmen wird gestärkt und die Loyalität gegenüber dem Job bleibt bestehen. Damit wird dem Fachkräftemangel entgegengewirkt. Das betriebliche Gesundheitsmanagement dient auch der Prävention, um Krankheiten und Arbeitsausfälle vorzubeugen. Krankheitstage und damit verbundene Kosten werden reduziert.
Für Arbeitnehmer bessert sich in erster Linie der Erhalt der Gesundheit. Es entsteht ein stabiles Arbeitsumfeld, in dem der Arbeitnehmer selbst achtsamer und wertschätzender mit dem Betriebsklima umgeht. Durch die Leistungsfähigkeit und anhaltende Motivation können Mitarbeiter ihr volles Potential entwickeln und ausschöpfen, was sie beruflich erneut vorantreibt. Arbeitnehmer und Arbeitgeber profitieren also beide davon – es entsteht eine echte Win-win-Situation.
Die Umsetzung des BGM ist von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich. Verschiedene Faktoren, wie z.B. die Branche, die Größe, die Arbeitsbedingungen sowie individuelle Ziele und Wünsche innerhalb der Unternehmenskultur, beeinflussen den Prozess maßgeblich.
Das Ziel kann sich aus den zuvor beschriebenen Gründen zusammensetzen. So kann einem Arbeitgeber wichtig sein, die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhöhen und damit Abgänge und Fachkräftemangel zu verhindern, während bei einem anderen Arbeitgeber die Kosten für Krankheitsfälle in den Fokus rücken und diese reduziert werden, indem Präventionsmaßnahmen eingeleitet werden. Natürlich schließt das eine das andere nicht aus, denn diese Ziele hängen meist auch zusammen.
Wenn die Ziele festgelegt sind, der Aufbau der Strukturen definiert ist und eine Analyse vom aktuellen Stand durchgeführt wurde, können Maßnahmen geplant und durchgeführt werden. Dazu gehören parallel auch die Sensibilisierung der Arbeitnehmer für das BGM sowie stetige Kontrollen und Evaluationen. Außerdem ist es ratsam auch mit Partnern in der Prävention und Gesundheitsförderung zusammenzuarbeiten. Beispiele für Maßnahmen des BGM sind:
Betriebliches Gesundheitsmanagement lohnt sich, denn sowohl der Arbeitgeber als auch der Arbeitnehmer ziehen einen enormen Nutzen daraus, der sich nachhaltig bewährt. Auf langfristige Sicht ziehen beide Parteien einen Vorteil daraus und erfreuen sich an einem gesunden Arbeitsumfeld.